Die erste Begegnung war leicht unterkühlt. Auf meine scheinbar naive Frage „Sind wir uns schon mal begegnet, ihr Gesicht kommt mir irgendwie bekannt vor“ kann man keine kluge Antwort erwarten und antwortet, wenn überhaupt, genauso naiv. Und dann spät abends dämmerte es: Natürlich kenne ich das Gesicht. „Das zweite Erwachen der Christa Klages“, „Die Blechtrommel“, „Vater und Söhne“, „Der Kinoerzähler“ und, und, und – die Schauspielerin und Theaterregisseurin

Tina Engel

Die zweite Begegnung war dann herzlich. Sie rezitierte in der Dorfkirche Krümmel Rilke. Es war wundervoll und sie wurde verpflichtet: Zu unseren „Kultur- und Literaturtagen 2023“. Nun rezitiert sie „Der Hausbesuch“ von Rudolf Borchardt am 13. August um 18:30 Uhr in der Remise Schlosspark Mirow und einige ihrer Bilder bringt die passionierte Malerin auch noch mit. Danke Tina! Wir freuen uns auf Dich!

Tina Engel war nahezu 25 Jahre Ensemblemitglied der Berliner Schaubühne, einer der führenden Bühnen Europas. Schon in dieser Zeit hat sie gezeichnet und gemalt – ihre Textbücher waren am Ende der Proben stets zu einem Bilder-Atlas dramatischer Dichte geworden, in denen sich die zentralen Momente der Stücke auf den Textseiten übermalend einzeichneten. Der gearbeitete Text wurde so zum elaborierten Bild.

Carsten Ahrens, Kunsthistoriker

Im Sommer 2021 stellten wir während unserer Kultur- und Literaturtage erstmals sowohl in der Re­mise als auch bei uns im Laden Bilder von Klaus Bacher aus, der seit Jahrzehnten seiner Leidenschaft für die Malerei nachgeht. Einen kleinen Auszug seiner Bilder findet Ihr nach wie vor auf dieser Seite.

Auch dieses Jahr wollen wir während unserer Veranstaltungen eine Künstlerin und einen Künstler vorstellen und jeweils einen kleinen Auszug ihrer Werke ausstellen. Es handelt sich einmal um eine passionierte Photographin und zum anderen um einen, der sich schon sehr, sehr lange dem Schaffen graphischer Werke verschrieben hat.

Edith Vetter

Edith ist gebürtige Allgäuerin und lebt mit ihrer Familie im bayerischen Chiemgau. Den ersten Kontakt zu Mecklenburg Vorpom­mern hatte sie 2004 bei einem Bootsurlaub auf der Seenplatte und hat sich sofort in Land und Leute verliebt.

Seit 2014 lebt Edith mit Ihrem Mann und Bootshund Brandy während der Bootssaison von März bis November auf Ihrem Boot an der Müritz. Von dort aus erkundet sie ihre zweite Heimat mit der Camera und entdeckt dabei immer wieder wunderbare Orte, die sie mit dem Blick auch für kleine Details liebevoll einfängt.

So ist im Laufe der Jahre eine stattliche Sammlung von Bildern dieser Region entstan­den, aus der nun erstmals ausgewählte Moti­ve für eine Ausstellung zusammengestellt werden.

Gerhard Schneider

1946 in Berlin geboren, bekam ich im Alter von vier oder fünf Jahren einen Malkasten. An den Duft der Farben kann ich mich noch immer erinnern. Meine Eltern hatten ihre Ruhe und ich entdeckte eine neue Welt. Während des Besuches der Erweiterten Oberschule er-lernte ich den Beruf eines Technischen Zeichners.

Mein Beruf und die Universitätsausbildung zum Diplomingenieur prägten meine Ent-wicklung. Ich entwickelte und konstruierte alles, was auf das Brett bzw. auf den Computer kam, von Transportkis­ten über Schiffsausrüstung und Schiffseinrichtung bis zu Marine-technik, dann auch Wintergärten, Tiefgaragen, Brauereiausrüstungen, Wasserbauliche Anlagen und zuletzt Rotorblätter für die Wind­kraft. Alles war interessant, und es gibt vieles, womit ich mich gern noch beschäftigen würde.

Meine Frau und ich leben in Krümmel, im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte. Wir haben zwei Kinder und vier Enkel. Neben dem technischen Zeichnen ließ mich das Malen nie los. Bis zur Wen­de war ich Mitglied der Förderklasse für Malerei und Grafik des Bezirkes Neubrandenburg. Ich be­teiligte mich an Aus­stellungen in der DDR. Jetzt hängen meine Bilder in Kirchen und kleinen Galerien. Ich hatte Ausstellungen in Berlin und Kopenhagen und anderswo.

In den letzten Jahren beschäftige ich mich mit dem Bebildern von Geschichten. Neben dem Alten Testament benutze ich auch gern literarische Vorlagen von José Saramago, Dylan Thomas, Franz Fühmann und andere. Sich in die Gedankenwelt der Geschichten hineinzudenken ist spannend.

Klaus Bacher

Gezeichnet und gemalt hat er schon immer. Damals in Berlin rutschte er als Dreikäsehoch noch auf den Knien herum und „verzierte“ das Pflaster vor den Häusern seiner Straße. Kreide war das Medium, wie auch in der Schule auf der Tafel. Schnell war „Tusche“ dazu gekommen – bestimmten meist Dreien und Vieren das Zeugnis, so sorgte die Eins in Kunst immer für einen gewissen optischen Ausgleich.

So war es denn kein Wunder, dass er in Berlin den Beruf des Schaufenstergestalters – heute: Visual Merchandiser – erlernte. In New York arbeitete er bei dem berühmten Herrenausstatter Brooks Brothers – nicht als „Window Dresser“, sondern als Hutverkäufer. Immerhin war er im Zentrum der Werbung – Manhattan – angekommen. Also nichts wie „rein“ ins Vergnügen und losgelegt: Erst als Reinzeichner für Druckvorlagen, dann als grafischer Zeichner in einer Werbeagentur.

Klaus Bacher

Selbstverständlich hatte er immer auch privat gezeichnet, gemalt und fotografiert. Malerei war zwar auch in den USA angesagt – man denke nur an das „Metropolitan“, das „Museum of „Modern Art“ oder das „Guggenheim“ – die wirkliche Metropole der klassischen Moderne aber war Frankreich. Paris, das Mekka des Impressionismus, mit seinen Museen und seinem Flair, wurde ihm nun für einige Jahre seine neue Heimat. Per Anleitung durch professionelle und etablierte Künstler schuf er sich dort eine weitere Basis für Arbeiten mit anderen Medien.

Seine späteren, mehr kaufmännischen Tätigkeiten in Deutschland ließen ihm wenig Zeit, um an organisierten Ausstellungen teil zu nehmen. Zahlreiche Werke haben trotzdem ihren Weg zu Kunstliebhabern, wie auch in öffentliche Gebäude gefunden.

Licht – ung